Rückblick

15. Nationaler Wandertag der «Schweizer Familie» 2023 in Engelberg

Ein strahlendes Volksfest

Gegen 4000 Menschen reisten an zum Nationalen Wandertag der «Schweizer Familie» in Engelberg. Bei grandiosen Wetter genossen sie Touren durch die Natur und das Beisammensein auf dem Festplatz.

Text: Fabienne Eichelberger | Fotos: Daniel Ammann | Film: eye2eye GmbH

Die Stimmung in Engelberg war bereits vor dem Start der geführten Wanderungen ausgelassen: Im Kurpark wurde schon morgens geschunkelt, gejuchzt und da und dort zu volkstümlichen Klängen das Tanzbein geschwungen. Während einige Frühaufsteher bereits Hügel erklommen und Bächen entlang marschierten, wärmten sich weitere Teilnehmende des 15. Nationalen Wandertags der «Schweizer Familie» so für ihre bevorstehenden Routen auf. Dies diente jedoch bloss den Muskeln und Gelenken. Frieren musste am ver­gangenen Samstag niemand. Engelberg begrüsste seine Gäste mit warmen Temperaturen und strahlend blauem Himmel. Gegen 4000 Menschen pilgerten an diesem prächtigen Spätsommertag zum Festgelände, cremten sich mit Sonnenschutz ein und bedeckten ihre Köpfe mit Dächlikappen.

SF-Wanderexperte Thomas Widmer (r.) im Gespräch mit einem Leserpaar. SF-Wanderexperte Thomas Widmer (r.) im Gespräch mit einem Leserpaar.
Die neunjährige Fiona lief mit Grossmami Ursula Kaiser bei der Familienwanderung mit. Die neunjährige Fiona lief mit Grossmami Ursula Kaiser bei der Familienwanderung mit.
Juhui! Wandergotte und Sängerin Fabienne Louves machte spontan einen Freudensprung. Juhui! Wandergotte und Sängerin Fabienne Louves machte spontan einen Freudensprung.
An einem Stand gab es lokale Leckereien zum Kosten. An einem Stand gab es lokale Leckereien zum Kosten.
Norbert Weissen brachte dem lokalen Publikum die Greifvögel näher. Norbert Weissen brachte dem lokalen Publikum die Greifvögel näher.
Gute Lauen rundum: Die Gäste erfreuen sich an vielfältiger Unterhaltung. Gute Lauen rundum: Die Gäste erfreuen sich an vielfältiger Unterhaltung.

«Zum Glück ist es nicht über 30 Grad. Dann wäre ich nicht gekommen», scherzte Fabienne Louves, die zusammen mit ihrem Freund Luca Schneider und Zwergpudel Henry eine Wandergruppe auf der Familienroute begleitete.
Sie führte zunächst entlang festlich beflaggter Gassen und durch den Hof des Klosters Engelberg, das Fabienne Louves sogleich an ihre Rolle als Nonne im Musical «Sister Äct» erinnerte. Doch die Musikerin war nicht zum Singen und Tanzen da, sondern zum Wandern. Motiviert setzte sie sich an die Spitze des Wanderzuges. Hündchen Henry hielt wacker Schritt – schliesslich war er bereits trainiert: «Kürzlich wanderten wir mit ihm entlang des Oeschinensees», erzählte Fabienne Louves. Allerdings hätten sie und Luca den Zwergpudel am Schluss tragen müssen. In Engelberg war dies nicht nötig.

Die 9-jährige Fiona aus Alpnach OW durfte Henry für einige Meter an die Leine nehmen. Sie war gemeinsam mit ihrer Grossmutter Ursula Kaiser unterwegs und freute sich schon auf das Konzert von Kunz, das am Abend auf dem Programm stand. «Wir haben in der Schule seinen Song ‹Chliini Händ› geübt», erzählte sie stolz.
Der Mittagsrast beim Campingplatz Eienwäldli wurde von anderer Musik begleitet: «Das bist doch du», sagte Luca Schneider plötzlich zu Fabienne. Tatsächlich: Aus den Lautsprechern beim Verpflegungsstand erklang Louves’ Song «Bitte lüg mi a».
Gestärkt mit Bratwurst, Älplermagronen oder Raclette ging es dann noch rund 30 Minuten entlang des Aabachs zurück zum Festplatz. Dort angekommen, meinte Fabienne Louves: «Ich hätte noch weiter wandern können. Es war so schön.»

Moderatorin Sandra Boner im Einsatz. Moderatorin Sandra Boner im Einsatz.
Spiel und Spass im Kurpark Engelberg. Spiel und Spass im Kurpark Engelberg.
Ex-TV-Moderator Kurt Aeschbacher führte mit seiner Hündin Amelie eine rund 300-köpfige Wandergruppe an. Ex-TV-Moderator Kurt Aeschbacher führte mit seiner Hündin Amelie eine rund 300-köpfige Wandergruppe an.
Maskottchen auf der Wanderung. Maskottchen auf der Wanderung.
Kinder konnten sich auf dem Festplatz hübsch schminken lassen. Kinder konnten sich auf dem Festplatz hübsch schminken lassen.
Das Zelt der Schweizer Familie war auch ein Ort der Begegnung. Das Zelt der Schweizer Familie war auch ein Ort der Begegnung.
Wandertag in Engelberg, Schweizer Familie, Klapperlapapp Wandertag in Engelberg, Schweizer Familie, Klapperlapapp
Teilnehmende der Familienwanderung mit Globi. Teilnehmende der Familienwanderung mit Globi.
Das Trio Gemütlichkeit sorgte mit lüpfigen Melodien für Stimmung. Das Trio Gemütlichkeit sorgte mit lüpfigen Melodien für Stimmung.
Klänge fürs Gemüt: Das «Echo vom Talboden» in Aktion. Klänge fürs Gemüt: Das «Echo vom Talboden» in Aktion.

Amelie war eine Heldin

Für eine längere Tour entschieden hat sich Kurt Aeschbacher. Er begleitete die mittelstrenge Route, welche die Wandergruppe gleich zu Beginn herausforderte. Einer nach dem anderen musste beim Einstieg in die Aaschlucht über dicke Abwasserrohre klettern. Der bald 75-jährige Ex-TV-Moderator meisterte das Hindernis leichtfüssig. Sorgen machte er sich erst, als er eine wackelige Hängebrücke erspähte. Allerdings nicht, weil er nicht schwindelfrei wäre, sondern wegen seiner Hündin Amelie. «Aber sie war eine Heldin und hat Mut bewiesen», erzählte Kurt Aeschbacher im Nachhinein. Er bedauerte, dass er nicht mit restlos allen seinen 300 Mitwanderer plaudern konnte – «dafür habe ich mit gefühlt 299 ein Selfie gemacht», sagte er schmunzelnd.

Auch Sandra Boner posierte auf ihrer Wanderung, der strengsten Route, fleissig für Bilder. Als Fotografen waren ihre Söhne Nelson, 14, und Miles, 12, zur Stelle. Sie bewiesen Energie und Ausdauer und bewältigten den steilen Anstieg zu Beginn der Strecke wie ihre prominente Mutter mühelos. Und das, obwohl die «Meteo»-Moderatorin von sich behauptete, «kein Wandervogel» zu sein. Auf den Nationalen Wandertag hatte sie sich jedoch gefreut und deshalb in der «Meteo»-Aus­gabe vom Mittwoch extra Engelberg auf der von Sendung zu Sendung unterschiedlich beschrifteten Wetterkarte platziert. Sie sei erleichtert gewesen, als sich nach dem Hudelwetter anfangs Woche wieder ein Hoch angekündigt hatte.
Genauso erging es dem OK rund um Andres Lietha und Madlaina Hui von Engelberg-Titlis Tourismus. Sie und ihre rund 100 Helfer sorgten für verschiedene Attraktionen auf den Wanderrouten, wie auch für Verpflegung und Unterhaltung auf dem Festplatz.

Wandertag in Engelberg, Schweizer Familie Wandertag in Engelberg, Schweizer Familie
Sängerin Sina gab fetzige Songs auf Walliserdütsch zum Besten. Sängerin Sina gab fetzige Songs auf Walliserdütsch zum Besten.
Musiker Kunz brachte am Abend das Festzelt zum Kochen. Musiker Kunz brachte am Abend das Festzelt zum Kochen.
Wandertag in Engelberg, Schweizer Familie, Wanderstab Uebergabe an Willisau Wandertag in Engelberg, Schweizer Familie, Wanderstab Uebergabe an Willisau
Eine Massage nach dem Wandertag ist eine Wohltat für den Körper. Eine Massage nach dem Wandertag ist eine Wohltat für den Körper.

Keinen Wandertag verpasst

So zeigte etwa der Falkner Norbert Wyssen eine Show mit seinen Greifvögeln, im Kursaal fand das Märchenfestival «Klap­perlapapp» statt und bei Beat Mathis konnte man sich im «Chlefele» versuchen.
Unter den Festbesuchern befanden sich viele treue Wandertag-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer. Mit ihrem grünen T-Shirt mit dem Aufdruck «Schweizer Familie, Nationaler Wandertag Gais», entlarvte sich Elsbeth Schneider aus Henggart ZH rasch also solche. Der Wandertag in Gais fand vor zehn Jahren statt. Die 74-Jährige sagte dann auch: «Ich habe noch keinen Wandertag verpasst.» Und aus Trub BE, dem letztjährigen Austragungsort, reiste eine über 30-köpfige Gruppe an. Wie alle Wandertags-Fans interessierte sie vor allem eines: Wo findet der Wandertag 2024 statt?

Gegen 16.30 Uhr wurde das Geheimnis gelüftet. Daniel Dunkel, Chefredaktor der «Schweizer Familie» verkündete: «Wir gehen nach Willisau.» Wie es die Tradition will, übergaben die Engelberger den Wanderstock an Corinne Müller von Willisau Tourismus. Sie zeigte sich beeindruckt davon, was ihre Vorgänger auf die Beine gestellt haben und sagte: «Wir freuen uns, den Leserinnen und Leser der ‹Schweizer Familie› unsere historische Altstadt zu zeigen und haben bereits gutes Wetter bestellt.»
Zuerst wurde aber in Engelberg kräftig gefeiert – getreu dem Songtitel von Sina «Wänn nit jetz wänn dä». Die Walliser Sängerin begeisterte das Publikum mit einem stimmgewaltigen Auftritt und verabschiedete es mit den Worten: «Heit Gott vor Öigu und der Tifel unner de Tschaaggä.» Für alle, die nicht aus dem Wallis kommen: «Habt Gott vor Augen und den Teufel unter den Beinen.» Im Anschluss gab Kunz seine Hits zum Besten. Der Luzerner brachte Gross und Klein zum Tanzen und Toben, bis bei der Zugabe der Strom ausfiel. Aber kein Problem für seine textsicheren Fans: Diese sangen «Lüüt so wie mer» kurzerhand selbst zu Ende.

Organisatoren (von links nach rechts):

Petra Baur von Tamedia, Cagla Üstgelen von Gebro Pharma, Renato Verona von Rukka, Alexandra und Michael Furler von Furler Productions, Chiara Sansoni von Baumeler Reisen, «Schweizer Familie»-Chefredaktor Daniel Dunkel, Björn Lichtensteiger von Gebro Pharma, Madlaina Hui, Raja Bammert, Hans Häcki und Petra Liem von Engelberg-Titlis Tourismus, Jasmina Sarajlic von Delica, Pius Ziegler von den Obwaldner Wanderwegen, Sibylle Bischler von Lowa Schuhe, Marie-Louise Werren von der Brauerei Locher, Corinne Müller von Willisau Tourismus, Talammann Alex Höchli und Andres Lietha von Engelberg-Titlis Tourismus. (v.l.).

Alle Bilder der Fotobox finden Sie hier.

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Der 15. Nationale Wandertag der «Schweizer Familie» wurde unterstützt von:

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