Rückblick

17. Nationaler Wandertag der «Schweizer Familie» 2025 in Davos
17. Nationaler Wandertag der «Schweizer Familie» 2025 in Davos
HOCH DEN BERG, DIE FREUDE WINKT!
Rund 3000 Menschen reisten an den Nationalen Wandertag der «Schweizer Familie» in Davos. Sie wurden nicht enttäuscht: Bei perfektem Wanderwetter genossen sie die Touren mit den Prominenten, das Beisammensein auf dem Festplatz und Konzerte mit den Stars der Volksmusik.
Morgens um neun hingen noch graue Wolken über den Berggipfeln. Doch das beunruhigte kaum jemanden. Die ersten Besucherinnen und Besucher, die im Davoser Kurpark eintrudelten, waren hoch motiviert: Sie reisten am vergangenen Samstag in die Alpenstadt, um am 17. Nationalen Wandertag der «Schweizer Familie» die anspruchsvollste von drei Routen in Angriff zu nehmen.
Begleitet wurden sie von der «Schweiz aktuell»-Moderatorin und Journalistin Oceana Galmarini, 32. Sie ist im Unterengadin und damit in einem Wandergebiet aufgewachsen. Wegen der rund vierstündigen Tour hatte sie keine Bedenken. Wie immer war sie auf alle ventualitäten vorbereitet und trug ihre besten Wanderschuhe. «Aus Erfahrung weiss ich, dass beim Wandern vieles passieren kann – zum Beispiel könnte es plötzlich hageln.» Von einem Wolkenbruch blieben die Wanderinnen und Wanderer zum Glück verschont. Im Gegenteil: Bald zeigte sich sogar die Sonne. Während Oceana Galmarini mit ihrer Gruppe in Richtung Flüelatal marschierte, kehrte auf dem Festplatz immer mehr Leben ein. Insgesamt lockte der Wandertag 3000 Menschen nach Davos.
Selfie-Star Marco Rima
Auch Marco Rima, 64, war angereist. Er lief auf der Familienwanderung mit. Kaum gestartet, bildete der Komiker schon das Schlusslicht. Allerdings konnte er wenig dafür. Der Entertainer musste alle paar Meter für Selfies posieren und kam kaum vom Fleck. Irgendwann äusserte Marco Rima den Verdacht: «Ihr bekommt doch alle von der ‹Schweizer Familie› ein Zehnernötli, damit ihr euch mit mir fotografieren lasst.» Ein typischer Rima-Witz.
Einer, der sich über ein Erinnerungsbild mit dem Komiker besonders freute war Marc Iten, 38, aus Rhäzüns GR. Er war mit seinen Söhnen Julian, 7, und Sebastian, 4, unterwegs. Die Buben kannten Marco Rima zwar bis dahin nicht – bei ihnen sind momentan Globi und Kasperli hoch im Kurs –, Marc Iten ist jedoch mit dessen Sketches aufgewachsen. «‹Wilhelm Tell› und den ‹Erlkönig› konnte ich früher auswendig», erzählte er. Auf dem Weg zur Hohen Promenade oberhalb von Davos rief Marco Rima augenzwinkernd: «Ihr könnt im Fall ruhig etwas Tempo rausnehmen. Es sind auch alte Menschen dabei.» Der 64-Jährige hielt sich jedoch wacker. Bei einer kurzen Rast gab er sogar spontan einen Sketch des legendären Kabarettisten César Keiser zum Besten.
Die Gruppe dankte es ihm nicht nur mit Gelächter und Applaus. Dani Zuend aus Neuendorf SO zauberte einen Prosecco aus dem Rucksack und bot Rima ein Gläsli an. «So ganz trocken kann man doch nicht wandern», fand Zuend. Der 64-Jährige war bereits letztes Jahr am Nationalen Wandertag in Willisau LU dabei. Als er erfahren hatte, dass es dieses Jahr nach Davos geht, habe er sofort ein Hotelzimmer gebucht. Die kürzeste Route wählte er, damit ihm mehr Zeit zum Feiern bleibt.
Melanie Oesch «evakuiert»
Für Unterhaltung war unter anderen Melanie Oesch, 37, zuständig. Doch bevor sie mit ihrer Familienband Oesch’s die Dritten für Stimmung sorgte, bestritt auch sie eine Wanderung – zumindest einen Teil davon. Damit sie es rechtzeitig zum Auftritt schaffte, musste sie auf halber Strecke «evakuiert» werden, wie sie später schmunzelnd erzählte. Die Wanderung nutzte sie, um sich ein wenig einzusingen.
Ihren Begleiterinnen und Begleitern brachte sie das «Traktörli» bei – eine Stimmübung, bei der man in verschiede nen Tonlagen Brrr-Laute macht. Der wohl grösste Fan an Melanies Seite war Gilles. Er trug ein T-Shirt mit der Aufschrift «C’est tiptop – Oesch’s die Dritten» und war extra aus dem französischen Strassburg angereist, um seine Lieblingsband zu sehen. Einen wesentlich kürzeren Weg hatte der ehemalige Profi-Langläufer Dario Cologna, 39. Er lebt mit seiner Familie in Davos. Und obwohl er die Region bestens kennt, hielt der Wandertag für ihn eine Premiere bereit: Er begleitete eine Gruppe auf der E-Bike-Route. «Es hat grossen Spass gemacht, aber ich versuche, auf einen privaten Velotouren noch eine Weile ohne Batterie auszukommen.»
Eingefleischte Wandertags-Fans fieberten am späteren Nachmittag einem Höhepunkt im Festzelt entgegen. Sie wollten endlich erfahren, wo der Nationale Wandertag 2026 stattfindet. Peter Jost, Chefredaktor der «Schweizer Familie», machte es spannend. Ein erster Hinweis: «Die Ortschaft ist mindestens drei Fahrstunden von hier entfernt.» Zweitens: «Sie haben dort einen ähnlichen Dialekt wie ich.» Drittens: «Es gibt in der Region gleich viele Kühe wie Einwohner – rund 11 000.» Grosses Rätselraten im Publikum. Als er dann den Span-Hit «Louenesee» anstimmte, dämmerte es den Ersten. Schliesslich lüftete Peter Jost das Geheimnis: «Wir gehen nach Gstaad.»
Wie es die Tradition will, übergaben Larissa Kohler und Andre Rellstab von Davos Klosters Tourismus den Wanderstock an Flurin Riedi, Tourismusdirektor von Gstaad. Er rief begeistert ins Publikum: «Wirfreuen uns riesig, euch im Berner Oberland zu begrüssen.» Inzwischen hatte sich das Festzelt mit 1500 Plätzen gefüllt. Die Besucherinnen und Besucher stimmten sich auf das musikalische Abendprogramm ein. Kaum standen Oesch’s die Dritten auf der Bühne, brachten sie das Publikum zum Klatschen, Stampfen und Schunkeln. Später trat «Heimweh», der erfolgreichste Männerchor des Landes, auf die Bühne. Und wer trotz Wandern noch Energie hatte, tanzte bis spät in die Nacht zu Partymusik des Radio-Grischa-DJ.
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Wanderroute Leicht: Hohe Promenade
Diese Rundwanderung beginnt beim Kurpark und ist perfekt für Familien, auch mit Kinderwagen. Vom Ausgangspunkt spazieren wir hoch zur Hohen Promenade. Hier bietet sich ein herrlicher Blick auf die Alpenstadt und die umliegende Bergwelt. Von dort geht es leicht bergab über die «Landwasser» wo wir anschliessend durch den malerischen Mattawald zurück zum Kurpark wandern.
Dauer: ca. 1,5 Stunden ohne Rastzeit
Länge: ca. 5 km
Auf- und Abstieg: je 149 hm
Anspruch: Leicht – ideal für Familien (mit Kinderwagen) und Geniesser
Wanderroute Mittel: Jschalp
Start und Ziel ist der Kurpark. Von hier führt der Weg übers Landwasser hinein in den idyllischen Mattawald. Weiter geht es zum Geissloch, wo sich ein Abstecher zur malerischen Jschalp lohnt – ein perfekter Ort für eine Rast mit Aussicht. Der Rückweg führt durch den Bolgenwald, bevor wir entspannt zum Kurpark zurückkehren.
Rastplatz: Restaurant Jschalp (Mittelstation Jakobshornbahn)
Dauer: ca. 3 Stunden ohne Rastzeit
Länge: ca. 10 km
Auf- und Abstieg: je 457 hm
Anspruch: Mittel – gut begehbare Wege, teils ansteigende Passagen
Wanderroute Schwer: Flüelatal
Diese herausfordernde Tour startet im Kurpark und führt zunächst in den Büelenwald. Von dort geht es weiter in Richtung Äbiwald, wo wir den Flüelabach überqueren – ein Highlight der Strecke. Hier lohnt sich ein kurzer Stopp, um den beeindruckenden Blick ins Flüelatal zu geniessen. Der Rückweg führt über Bünda zurück zum Kurpark.
Rastplatz: ca. in der Hälfte der Wanderung vorhanden.
Dauer: ca. 4 Stunden ohne Rastzeit
Länge: ca. 14 km
Auf- und Abstieg: je 466 hm
Anspruch: Schwer – steile Anstiege
E-Bike-Tour: Dischmatal
Vom Kurpark aus führt diese traumhafte E-Bike-Tour tief ins Dischmatal bis zur Alp Dürrboden. Hier geniessen wir den Ausblick über blühende Alpenrosenfelder hinauf zum beeindruckenden Scalettagletscher. Nach einer wohlverdienten Stärkung in der Berghütte geht’s entspannt zurück zum Ausgangspunkt.
Dauer: ca. 2.5 Stunden in und zurück
Länge: ca. 26 km
Auf- und Abstieg: 529 hm / 529 hm
Anspruch: Mittel – gut fahrbare Wege, stetige Steigung
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